Die Monetative – sind Banken kriminell?

(auch erschienen in: fbkfinanzwirtschaft und "scharf-links")

Wer das Hauptübel unserer Zeit in der Konzentration von ökonomischer und damit letztlich auch politischer Macht in wenigen Händen sieht, der neigt zur Skepsis gegenüber den Heilsversprechen jener Gurus, die mit einigen technischen Modifikationen, zum Beispiel im Geldbereich, gewaltige Wirkungen erzielen wollen. Das gilt etwa für die vor mehr als einem halben Jahrhundert vom US-amerikanischen Ökonomen Irving Fisher vorgeschlagene Reform des Geldsystems: 100% Money, die heute unter dem Titel „Monetative“ zunehmend Aufsehen erregt. Ihr Sex Appeal besteht zweifellos darin, dass sie eine einfache und scheinbar einleuchtende Erklärung für die gegenwärtige Krise bietet: Die Banken sind kriminell!

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Das Unternehmen – nebst einigen Vermutungen über menschliches Glück

Menschliche Gesellschaften weisen im Allgemeinen nicht mehr als zwei Kernzellen auf: eine von beiden ist die Familie oder Partnerschaft. Allen Fortschritten der In-vitro-Technologie zum Trotz wird sie auch heute noch für den Fortbestand der Spezies Mensch gebraucht. Die andere ist das Unternehmen, eine Institution zur Sicherung der physischen Selbsterhaltung einer Gesellschaft. Auch ihr Überleben scheint einigermaßen gesichert, selbst wenn das Paradies auf Erden verwirklicht wird: die bedingungslose Grundsicherung für alle, die mit Gottes Hilfe dereinst wie Manna vom Himmel regnet. Das Unternehmen hat also Zukunft. Das Unternehmen – nebst einigen Vermutungen über menschliches Glück weiterlesen

Sinn und Unsinn einer Reform des Geldsystems (Anmerkungen zu Silvio Gesell, Helmut Creutz, Bernd Senf)

(auch erschienen in: fbkfinanzwirtschaft)

Dass Außenseiter nicht selten über die wichtigsten Fragen eines Sachgebietes mehr wissen und zu sagen haben als dessen zünftige Vertreter, ist kein Geheimnis, sondern vielfach bewiesene Tatsache. Wissenschaft war daher immer gut beraten, wenn sie über den Tellerrand ihrer eigenen Gemeinde und Vorurteile hinaus auf die Anregungen blickte, die sie von außen empfangen konnte. Sinn und Unsinn einer Reform des Geldsystems (Anmerkungen zu Silvio Gesell, Helmut Creutz, Bernd Senf) weiterlesen

Der deutsche Exportstaat – Stratfors subtile Deutschlandhetze

(auch erschienen in: "scharf-links")

Stratfor ist eine Art Schatten-CIA, eine private Organisation, welche die Weltöffentlichkeit mit Analysen über politische, ökonomische und soziale Verhältnisse anderer Länder versorgt, soweit diese für die Politik der USA von Bedeutung sind. Herausragend sind die Beiträge von George Friedman, dem Gründer und Vorsitzenden der Organisation. Friedman äußert sich auch regelmäßig zu Europa und den Deutschen – so jüngst in dem Artikel „Financial Markets, Politics and the New Reality“. (1) Der deutsche Exportstaat – Stratfors subtile Deutschlandhetze weiterlesen

Der Mythos der Geldschöpfung (durch die Geschäftsbanken)

(auch erschienen in fbkfinanzwirtschaft und "scharf-links")

Was den Umfang von Krediten betrifft, die das Geschäftsbankensystem angeblich zu „schaffen“ vermag, so stößt man auf die abenteuerlichsten Vorstellungen. Ich spreche nicht von bloßen verbalen Ungenauigkeiten, die auf unklaren Definitionen beruhen. Wenn ich einen Kredit (bzw. die ihm entsprechende Spareinlage) genauso unter der Bezeichnung Geld subsumiere wie das von einer Notenbank geschaffene Münz- oder Papiergeld, dann sind Geschäftsbanken in der Tat die Produktionsstätten für Unsummen „geschöpften Geldes“, denn bei ihnen fließen die Einlagen der Sparer zusammen, und sie sind es, die diese als Kredite weitergeben. Das Notenbankgeld macht dann nicht mehr als einen verschwindenden Bruchteil des in der Wirtschaft insgesamt vorhandenen „Geldes“ aus. Der Mythos der Geldschöpfung (durch die Geschäftsbanken) weiterlesen

Die Eigentumsgesellschaft – UnRuhe sei die erste Bürgerpflicht!

(Prof. Hankel, der Euro und die Grundbegriffe der Eigentumsgesellschaft)

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Die betörende Schönheit der Schulden – Heiner Flassbecks Sirenensänge

(auch erschienen in: "scharf-links")

Er ist einer der wenigen, die gegen den Strom der billigen Schuldzuweisungen, der Häme und der nationalen Selbstbeweihräucherung schwimmen. Die Rede ist von Heiner Flassbeck, der die Schuld für die Eurokrise anders als die überwältigende Mehrzahl seiner Landsleute vor allem auch bei den Deutschen sieht. „Da ist etwas schief gelaufen, aber daran sind wir nicht ganz unschuldig. Alle Seiten haben Fehler gemacht. Es waren nicht zehn Millionen Griechen, die alles versaut haben. Sondern es waren auch wir.“ (1) Die betörende Schönheit der Schulden – Heiner Flassbecks Sirenensänge weiterlesen

Traum, Spiel und Esoterik – ein Versuch über den Homo somnians

A state of scepticism and suspense may amuse a few inquisitive minds. But the practice of superstition is so congenial to the multitude, that if they are forcibly awakened, they still regret the loss of their pleasing vision. Edward Gibbon

Im unserem wachen Leben sind wir Bäcker, Physiotherapeuten, Chirurgen, Wirtschaftsanalysten, Banker, Gauner oder Informatiker – kurz, wir sind da auf eine manchmal recht enge Funktion zusammengepresst. Doch in Schlaf und Traum wird jeder zum ganzen Menschen. Traum, Spiel und Esoterik – ein Versuch über den Homo somnians weiterlesen

Europäische Geisterfahrer – mit dem Prinzip Hoffnung gegen die Wand

(auch erschienen in: "scharf-links")

Man kann einem Esel so viel Last aufbürden, dass er darunter völlig verschwindet, aber jeder Tierhalter weiß, dass irgendwann die Grenze erreicht ist und das Tier schlicht zusammenbricht. Man kann die Weltbevölkerung von 3 auf 7 und vielleicht noch auf 12 Mrd. wachsen lassen, aber jeder Agrarexperte ist sich bewusst, dass das Limit irgendwann überschritten ist, weil die Nahrungsbasis keine beliebige Zahl von Menschen zu erhalten vermag. Und nicht anders ist es mit Schulden, die zu einem stetig wachsenden Berg auftürmen. Europäische Geisterfahrer – mit dem Prinzip Hoffnung gegen die Wand weiterlesen

Der Run auf die Banken

Was der Krebs für den gesunden Körper, das ist der Bankenrun für den Kapitalismus: eine Krankheit zum Tode. Wo immer von dieser Gefahr die Rede ist, blinken sofort sämtliche Warnsignale des ökonomischen Systems. Denn der Bürger wird an seinem verwundbarsten Punkt getroffen. Er zittert um sein Geld und seine materielle Existenz. Der Run auf die Banken weiterlesen

Frau Merkels neue Kleider

Es scheint ein Sieg der Solidarität über den egoistischen Nationalismus, der Gemäßigten über die Extremisten, der Großzügigkeit über das kleinliche Rechnen zu sein. Deutschland will nicht in die Rolle eines von der ganzen Welt als eigensüchtig gebrandmarkten Krämers geraten, der den eigenen Erfolg mit niemandem teilen mag. Frau Merkels neue Kleider weiterlesen