Der Fluch der Globalisierung

(Auch erschienen in „Humane Wirtschaft“)

Ich lebe in Puch bei Weiz, einem kleinen Dorf in der Steiermark. Mancher Tourist, der seine Ferien hier verbringt, wird den Ort als verträumt bezeichnen, obwohl die Menschen hier keineswegs müßige Träumer sind, sondern im Gegenteil überaus arbeitsam. Das macht sich auf angenehme Weise bemerkbar: Häuser und Gärten sind gepflegt und zeugen von Wohlstand, die Abwesenheit von äußeren Umgrenzungen wie Hecken und Mauern lässt auf gute Nachbarschaft schließen. Gerade die einfachen Leute pflegen hier besonders freundlich und zuvorkommend zu sein. Fremden gegenüber herrscht Toleranz, was mir und meiner Familie zugute kam, als ich mich gegen Ende der Achtzigerjahre entschloss, Berlin zu verlassen und meinen Wohnsitz hier aufzuschlagen – etwa 40 km von Graz entfernt, der nächsten größeren Stadt. Der Fluch der Globalisierung weiterlesen

Vorahnungen von Krieg: USA gegen China – hoffentlich nur ein Handelskrieg

(Auch erschienen in „Humane Wirtschaft“)

Noch gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts war im Spiegel zu lesen, dass die Supermacht USA nach dem Untergang der Sowjetunion einen vollständigen Sieg errungen habe. Tatsächlich waren überall auf der Welt die Filme Hollywoods zu sehen, kleideten sich die Leute in Jeans, wurde amerikanisch gesungen und musiziert, Coca-Cola getrunken und breiteten sich Windows, Apple und das in Amerika erfundene Internet aus. Noch in den neunziger Jahren schien keine andere Weltmacht denkbar zu sein als die Vereinigten Staaten von Amerika. Vorahnungen von Krieg: USA gegen China – hoffentlich nur ein Handelskrieg weiterlesen

Kapitalismus, Reichtum und Macht

Bei allem Gejammer über den Neoliberalismus geht manchmal die Einsicht verloren, dass die vergangenen zweihundert Jahre den größten Fortschritt in der Geschichte des Menschen bewirkten – vorausgesetzt natürlich, man beschränkt sich ganz und gar auf dessen materiellen Aspekt. Kapitalismus, Reichtum und Macht weiterlesen

Unerträgliche Wahrheit: Menschenflut

Eine von jenen Wahrheiten, welche offenbar als so unerträglich empfunden werden, dass man sie mit aller Kraft verdrängt, verschweigt, wenn nicht rundheraus leugnet, ist den Experten seit zweihundert Jahren bekannt. Der geweihte Priester und Ökonom Thomas R. Malthus hatte sie Ende des 18. Jahrhunderts theoretisch begründet. Die Menschen, so sagte er, vermehren sich in geometrischer Progression, während die Nahrungserzeugung allenfalls arithmetisch wächst. Unerträgliche Wahrheit: Menschenflut weiterlesen

Unsere Werte – ihre Werte. Plädoyer für eine gerechte und wehrhafte Demokratie

(auch erschienen in „fbkfinanzwirtschaft“)

Der türkische Ministerpräsident, Recep Tayyip Erdogan, ist im Begriff, die Demokratie seines Landes in ein neues Sultanat umzuwandeln. Seitdem die Wirtschaft sich weniger gut entwickelt, kann der gewissenlose Populist und schrille Demagoge sich der Bestätigung durch eine Mehrheit allerdings nicht länger sicher sein, war es doch vor allem der ökonomische Aufschwung, der ihm in den ersten Jahren seiner Amtstätigkeit so großen Zuspruch verschaffte. Erdogan ist daher bemüht, seine nach Europa ausgewanderten Landsleute zu mobilisieren. Anders gesagt, nimmt er für sich das Recht in Anspruch, in Demokratien außerhalb seines Machtbereichs, für eine antidemokratische Wende zu werben.

Unsere Werte – ihre Werte. Plädoyer für eine gerechte und wehrhafte Demokratie weiterlesen

Der Sinn, die Technik und warum die Zeit der „Führer“ zurückkommt

(auch erschienen in "Humane Wirtschaft" 3/2017)

Im Zusammenleben der Nationen wird Stärke durch zwei Vorzüge bestimmt, die man – je nachdem – auch als Waffen bezeichnen kann: durch Technik einerseits, durch Sinn auf der anderen Seite, beide von gleicher Wirkmächtigkeit. Der Sinn, die Technik und warum die Zeit der „Führer“ zurückkommt weiterlesen

Europas politische Tollheit

(auch erschienen in fbkfinanzwirtschaft)

Weizen ist immer noch Weizen, und Schweine sind Schweine – das macht den Unterschied zu Computern, Handys oder selbst Autos aus, wo jede Generation von Produkten fortdauernder Innovation unterliegt. Im Wesentlichen hat die Natur das Schwein geschaffen (einst war vom Lieben Gott die Rede), da sind selbst die Eingriffe des Züchters begrenzt. Europas politische Tollheit weiterlesen

Multikulti – ein gefährliches Ideal. Wie die Wohlmeinenden den Staat ruinieren

(auch erschienen in: Tichys Einblick und Forum Freie Gesellschaft)

Eine Wiener Philosophin hat kürzlich im österreichischen Rundfunk mit einem Text von großer sprachlicher Eindringlichkeit für die pluralistische Gesellschaft geworben. Nicht im Kampf der Kulturen, wie Huntington ihn beschwor, liege die eigentliche Bedrohung, sondern im Kampf aller Fundamentalisten gleich welcher Religion und Ideologie gegen die multikulturelle Gesellschaft. Deren Vielfalt sei das einzig positive Ideal unserer Zeit, nicht Homogeneität wie von den Fundamentalisten erstrebt. Multikulti – ein gefährliches Ideal. Wie die Wohlmeinenden den Staat ruinieren weiterlesen

Deutschland 2030 – vier Wege in die Zukunft

(auch erschienen in fbkfinanzwirtschaft)

Zukunftsprognosen pflegen sich notorisch als trügerisch zu erweisen. Es wäre ein Fall von belächelnswerter Hellseherei, wenn sich jemand anmaßen wollte, die Situation Deutschlands nach einem Jahrzehnt, sagen wir im Jahr 2030, vorherzusagen. Möglich ist aber, Entwicklungsalternativen aufzuzeigen, die sich logisch ausschließen und daher nicht gleichzeitig auftreten können. Deutschland 2030 – vier Wege in die Zukunft weiterlesen

Audiatur et altera pars

Wer sich um Europa bemüht – trotz allen Propagandagetöses das größte Friedens- und Versöhnungsprojekt der neueren Geschichte -, der wird sich nicht an den Giftmischern von AfD, FPÖ, Lega Nord, Front National etc. orientieren, aber er wird sie besonders genau studieren, weil gerade sie, und zwar als Sprachrohr großer Bevölkerungskreise, die Fehler und Irrwege sichtbar machen, die den Erfolg dieses Projektes bedrohen. Audiatur et altera pars weiterlesen

Österreich – die Insel der Unseligen

(auch erschienen in: Tichys Einblick und "scharf-links")

Wer die Alpenrepublik besucht, lernt nicht nur ein Land von großer Schönheit kennen, sondern noch dazu eines von beeindruckendem Wohlstand. Nicht dass es nicht viele Kennziffern gäbe, die seiner jetzigen und jeder anderen Regierung Kopfschmerzen verursachen müssen, aber im Vergleich zu den meisten Staaten, die jenseits seiner südlichen und östlichen Grenze liegen, darf dieses Land sich wohlhabend nennen; im Vergleich zu den Staaten Afrikas und des Nahen Ostens sogar überaus reich – und zu all dem ist es wie gegenwärtig noch ganz Europa ein Refugium sowohl des äußeren wie des inneren Friedens. Österreich – die Insel der Unseligen weiterlesen

Ante Portas: Radikale und Radikalismus

(auch erschienen in: Zeitschrift "Humane Wirtschaft" 4/2016 und Tichys Einblick)

Überall in Europa vom Süden bis in den hohen Norden stehen sie in den Startlöchern, bereit für den politischen Umbruch: Fremdenhasser, Europafeinde. In Österreich gelang es bei der jüngsten Bundespräsidentenwahl nur äußerst knapp – mit einem Stimmenvorsprung von weniger als einem Prozent – die extreme Rechte gerade noch abzuschmettern. Ante Portas: Radikale und Radikalismus weiterlesen