Die gerade angebrochene Epoche seit Mitte des Zwanzigsten Jahrhunderts wurde von dem niederländischen Chemiker Paul Crutzen als „Anthropozän“ bezeichnet – eine Geschichtszäsur, die für ihn durch eine ausufernde Umgestaltung der Umwelt durch den Menschen gekennzeichnet sei. Doch abgesehen davon, dass diese Bezeichnung in der Wissenschaft nicht allgemein anerkannt wird, stellt sie nur auf ein äußeres Merkmal ab. Es wäre viel richtiger, das geistige Fundament dieser Revolution zu benennen. In diesem Fall müsste man von unserer Zeit als dem Zeitalter der Wissenschaften sprechen – Scientiazän, wenn man unbedingt einen knappen Begriff dafür sucht.
Dichtung und Wahrheit – die Wissenschaftsreligion weiterlesenKategorie: Jenseits vom Wachstum
Schönes, armes Europa!
(Verkürzte Version eines Kapitels aus meinem neuen Buch „Der Angesagte Kollaps der Techno-Zivilisation“, in englischer Übersetzung demnächst bei Amazon veröffentlicht) Schönes, armes Europa! weiterlesen
Sind die Deutschen noch zu retten? Homo technikus und der Nationalstaat
Wir sind gewohnt, Einträge auf der roten Liste der ausgestorbenen oder vom Aussterben bedrohten Arten zu beklagen, zu diesen zählen Dinosaurier, bengalische Tiger, Birkhühner oder Flussperlmuscheln. Doch halte man die Natur nicht für einfallslos. Sie ersetzt das Abgelebte fortwährend durch eine Vielzahl von Neukreationen: statt der Dinosaurier schenkt sie uns jetzt Corona und gleich dazu auch noch eine Vielzahl frisch gekürter Mutanten. Sind die Deutschen noch zu retten? Homo technikus und der Nationalstaat weiterlesen
Beherrschen wir noch unsere Neue Künstliche Welt?
Sämtliche Staaten, die dazu die Mittel haben, sehen in der Digitalisierung der Information und ihrer Übermittlung ihre wichtigste technische Aufgabe für die Zukunft. Auf diese Weise lassen sich wachsende Datenmengen in immer kürzeren Zeitintervallen verwerten. Atomkraftwerke, ballistische Raketen, Drohnen, fahrerlose PKWs, chirurgische Eingriffe können aus der Ferne gesteuert werden. Die staatliche Überwachung ganzer Bevölkerungen ist ebenso möglich wie die Beeinflussung des Wahlverhaltens von perfekt durchleuchteten Bürgern.
Beherrschen wir noch unsere Neue Künstliche Welt? weiterlesenAn ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!
Dieser Spruch aus dem Neuen Testament (Matthäus 7,16) konfrontiert Wirkung und Ursache. Eine schlechte Wirkung kann keine gute Ursache haben, und umgekehrt ist es genauso. Dornen tragen keine Trauben und auf Disteln finden wir keine Feigen. Auf schöne Worte und Theorien sollte man sich nicht verlassen. Was zählt, sind die Wirkungen, die daraus entstehen.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen! weiterlesenLeben wir noch in einer Demokratie?
Wir bemessen diese Staatsform vor allem an dem Ausmaß an Freiheit, das eine Regierung ihren Bürgern gewährt. Aus dieser Sicht ergibt sich ein ebenso helles wie düsteres Bild. Niemand hindert mich daran, auch die abwegigsten Meinungen zu vertreten, sogar zum Sturz der Regierung darf ich öffentlich aufrufen, sofern das ohne Beleidigung konkreter Personen und ohne Aufkündigung der demokratischen Verfassung geschieht. Leben wir noch in einer Demokratie? weiterlesen
Der Thymos und die Logik – warum wir wissen und doch nicht tun
Francis Fukuyama, der allseits gebildete US-amerikanische Politikwissenschaftler, hat in seinem bekannten Buch, „Das Ende der Geschichte“, deren Betrachtung um eine wichtige Vokabel griechischen Ursprungs bereichert – den Thymos. Der Thymos und die Logik – warum wir wissen und doch nicht tun weiterlesen
Der unheilige Martin – christliche Moraltheologie und Kapitalismus
Mit dem Strom schwimmen Opportunisten, gegen ihn schwimmen mutige Außenseiter. Eine solche Rolle hat der katholische Moraltheologe Martin Rhonheimer, seines Zeichens Ethikprofessor an der Päpstlichen Universität Rom, übernommen. Der unheilige Martin – christliche Moraltheologie und Kapitalismus weiterlesen
Fake Reality – zwei Gründe, warum auch die Grünen nur die halbe Wahrheit über das Klima sagen
Das Ende des Kapitalismus – so kinderleicht, so unendlich schwierig!
Wie eine künftige Weltgesellschaft aussehen müsste, die sich im Frieden mit der Natur befindet, wissen wir dank vieler einschlägiger Forschungen ziemlich genau. Viel weniger gut wissen wir, wie wir uns eine Gesellschaft vorstellen sollen, die sich im Frieden mit sich selbst befindet – darüber streiten Religionen, Philosophen, Sozialrevolutionäre seit mindestens dreitausend Jahren. Nur die wenigsten sind sich allerdings bewusst, dass die Forderungen, die sich aus dem Frieden mit der Natur ergeben, bereits einen so tiefgreifenden und radikalen Einschnitt bedeuten, dass ihre Verwirklichung eben nicht nur unseren Umgang mit der Natur, sondern auch die Gesellschaft selbst – ihre Erwartungen und Ideale – grundlegend verändert. Es lohnt sich deshalb, über den Frieden mit der Natur nachzudenken, einen Frieden, den die Menschheit noch in diesem Jahrhundert, ob sie will oder nicht, einzig um ihres Überlebens willen verwirklichen muss! Das Ende des Kapitalismus – so kinderleicht, so unendlich schwierig! weiterlesen
Wirtschaft ohne Wachstum – warum das gegenwärtige Wirtschaftssystem eine Entwicklung zur Nachhaltigkeit ausschließt
Dieser Artikel wurde in „Eurokalypse Now? Es gibt einen Weg aus der Krise!“ leider fehlerhaft abgedruckt.
Seit der Club of Rome 1972 zum ersten Mal die Folgen eines grenzenlosen Wachstums auf dramatische Weise beschwor, wurde weltweit das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Wachstum und Naturvernichtung geschärft. Doch schon damals war vielen klar: Misstrauen, das man gegen das Wachstum schürt, muss auch den richtigen Gegner treffen. Wachstum an sich ist kein Übel. Wirtschaft ohne Wachstum – warum das gegenwärtige Wirtschaftssystem eine Entwicklung zur Nachhaltigkeit ausschließt weiterlesen