Sahra Wagenknecht – eine Gerechte inmitten von Selbstgerechten

(Debatte zwischen dem Teufel, Frau Wagenknecht und einem gewissen GJ. Originalzitate von SW sind kursiv gedruckt)

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Zukunft – Gottes achter Schöpfungstag?


Wenn wir die Vergangenheit studieren und verstehen wollen, dann immer nur um mit der Gegenwart fertig zu werden und für die Zukunft besser gerüstet zu sein – das ist eine Binsenweisheit. Schwierig wird es nur, wenn die Vergangenheit uns mit so widersprüchlichen Signalen versorgt, dass die Zukunft für uns zum Rätsel wird. Dann kann es passieren, dass unsere Gewissheiten wanken und wir nach ganz neuen Orientierungen und sogar Begriffen suchen. Zukunft – Gottes achter Schöpfungstag? weiterlesen

Max Weber – Jared Diamond – Joseph Henrich

Es gibt grundsätzliche Fragen, die sich jeder Mensch und wohl auch jedes Volk und Epoche stellen. Wer oder was bin ich? Worin besteht meine Eigenart? Warum und wie unterscheide ich mich von den anderen? Max Weber, Jared Diamond und Joseph Henrich haben diese Frage jeder auf seine eigene und doch auf ganz ähnliche Art gestellt. Weber in Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904), Diamond in Guns, Germs and Steel (1997) und Henrich in The WEIRDest People in the World (2019).

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Ob wir das schaffen – Eine andere, bessere Welt?

Wenn Zeitgenossen über die düsteren Jahre der Naziherrschaft sprechen, dann wollen sie uns bewusst oder unbewusst glauben machen, dass sie selbst gegen das Gift der menschenverachtenden Propaganda immun gewesen wären. Tatsache ist dagegen, dass gute 99 Prozent der Deutschen keinen offenen Widerstand leisteten und eine Mehrheit von ihnen bei den großen Aufmärschen mitgeklatscht und mitgebrüllt haben, auch wenn nicht wenige inneren, wortlosen Widerstand leisteten. Die Wahrscheinlichkeit liegt daher weit unter einem Prozent, dass diejenigen, die heute vorgeben, so genau zu wissen, wie sie selbst sich damals verhalten hätten, das eigene Leben durch offenen Widerstand tatsächlich auf Spiel gesetzt hätten.

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Beherrschen wir noch unsere Neue Künstliche Welt?

Sämtliche Staaten, die dazu die Mittel haben, sehen in der Digitalisierung der Information und ihrer Übermittlung ihre wichtigste technische Aufgabe für die Zukunft. Auf diese Weise lassen sich wachsende Datenmengen in immer kürzeren Zeitintervallen verwerten. Atomkraftwerke, ballistische Raketen, Drohnen, fahrerlose PKWs, chirurgische Eingriffe können aus der Ferne gesteuert werden. Die staatliche Überwachung ganzer Bevölkerungen ist ebenso möglich wie die Beeinflussung des Wahlverhaltens von perfekt durchleuchteten Bürgern.

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An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!

Dieser Spruch aus dem Neuen Testament (Matthäus 7,16) konfrontiert Wirkung und Ursache. Eine schlechte Wirkung kann keine gute Ursache haben, und umgekehrt ist es genauso. Dornen tragen keine Trauben und auf Disteln finden wir keine Feigen. Auf schöne Worte und Theorien sollte man sich nicht verlassen. Was zählt, sind die Wirkungen, die daraus entstehen.

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Schwierige Wahrheit – wohlfeile Lügen

In Zeiten des Internet schrumpft das historische Gedächtnis. Wer erinnert sich heute noch daran, dass die Vereinigten Staaten von Amerika nahezu ein halbes Jahrhundert lang das Reich der Aufklärung, der Wahrheit, des Fortschritts repräsentierten, während jenseits des Eisernen Vorhangs Willkür, Gulags und verordnete Lüge herrschten? Dieser Gegensatz wurde durch beiderseitige Propaganda aufgebläht, gewiss, aber die Arbeitslager und die Millionen Menschen die Stalin in den Tod geschickt hatte, waren bittere Realität. Daran war so wenig zu zweifeln, dass Solschenizyns Anklagen weltweit gelesen wurden – auch in Russland. Als Gorbatschow, der erste ehrliche Politiker der Sowjetunion, diese Wahrheit öffentlich anerkannte, war der Zusammenbruch des Regimes nicht mehr aufzuhalten.

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Adam Tooze – Rückblick eines Kenners auf zehn Jahre Weltwirtschaftskrise

Vor kurzem (am 14. August) hatte ich das Glück, ein Interview mit dem britischen Historiker Adam Tooze im Österreichischen Rundfunk zu verfolgen. Ich war so beeindruckt, dass ich mir das Buch „Crashed. How a Decade of Financial Crises Changed the World“ (Allen Lane 2018) umgehend verschaffte – und so ist mit zwei Jahren Verspätung ein wichtiges Werk auch bei mir angekommen. Folgende Überlegungen sind aus der Lektüre hervorgegangen:

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Schöne Neue Coronawelt – Eine hitzige Debatte zwischen Steven Pinker und Aldous Huxley

Aldous Huxley: Habe ich nicht schon hinreichend klar gemacht, was ich über Optimisten aus Prinzip und ideologische Perfektionisten denke, als ich ein Meisterwerk der Weltliteratur zu dem Thema verfasste? Glaub nur nicht, dass ein Mann des Geistes jemals Abschied vom Denken nimmt und sich hier oben sozusagen auf sein Altenteil setzt. Tatsächlich verfolge ich mit Besorgnis alles, was dort unten so vor sich geht. Coronavirus ist doch nur eine der vielen Bedrohungen. Homo sapiens insapientissimus scheint alles zu unternehmen, um sich selbst auf die rote Liste der zum Aussterben verurteilten Arten zu setzen. Aber ihr scheint das ja nicht einmal zu ahnen.*0*

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Kostprobe Weltuntergang oder Wo blieb der Schnee von gestern?

Wir sind gerade dabei, einen echten Zusammenbruch zu erleben, den Kollaps des Gewohnten, weil sich die Welt diesmal hinterrücks und über Nacht verändert und nicht auf schleichend unmerkliche Art, wie sie das gewöhnlich zu tun pflegt. Verschreckt kauern die Leute in ihren Wohnhöhlen, die Straßen sind leer, der Verkehr steht still, Flugzeuge sind vom Himmel verschwunden.

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Das Virus in unseren Köpfen

Beinahe täglich schaue ich mir den einen oder anderen Beitrag des russischsprachigen Senders 1TVRUS im Fernsehen an, weil es mir wichtig ist, über die Stimmung im Land unseres größten Nachbarn Bescheid zu wissen. Die englischsprachigen Sendungen von RT (Russia Today) sind da weniger aufschlussreich, weil sie von vornherein auf westliche Erwartungen abgestellt sind. „Vremja pokazhet“ (die Zeit bringt es zutage) richtet sich an das russische Publikum. Es ist eine Talkshow, in der es so wild zugeht wie in keiner anderen mir bekannten. Die Diskutanten schreien einander regelmäßig nieder, so als würde die Lautstärke über die Qualität der Meinung entscheiden.

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Leben wir noch in einer Demokratie?

Wir bemessen diese Staatsform vor allem an dem Ausmaß an Freiheit, das eine Regierung ihren Bürgern gewährt. Aus dieser Sicht ergibt sich ein ebenso helles wie düsteres Bild. Niemand hindert mich daran, auch die abwegigsten Meinungen zu vertreten, sogar zum Sturz der Regierung darf ich öffentlich aufrufen, sofern das ohne Beleidigung konkreter Personen und ohne Aufkündigung der demokratischen Verfassung geschieht. Leben wir noch in einer Demokratie? weiterlesen