Der Sinn, die Technik und warum die Zeit der „Führer“ zurückkommt

(auch erschienen in "Humane Wirtschaft" 3/2017)

Im Zusammenleben der Nationen wird Stärke durch zwei Vorzüge bestimmt, die man – je nachdem – auch als Waffen bezeichnen kann: durch Technik einerseits, durch Sinn auf der anderen Seite, beide von gleicher Wirkmächtigkeit.

Technik

Einfach ist es, über Technik zu sprechen: Sie umfasst alle Vorgänge und Instrumente, mit denen der Mensch die Natur in Gegenstände zu seinem Schutz und Wohlergehen verwandelt. Die Technik, die eine Nation zu diesem Zweck innerhalb eines Jahres mobilisiert, lässt sich in Zahlen fassen: Sie wird im „Brutto-Inlandsprodukt“ quantifiziert. Die Gesamtheit an technischer Leistung, welche einen Staat über Jahrzehnte und Jahrhunderte zu dem heranwachsen lässt, was er im Vergleich zu anderen repräsentiert, ist schwerer zu quantifizieren. Ihren für jedermann sichtbaren physischen Ausdruck findet sie in der Summe aller privaten wie öffentlichen Bauwerke, Produktionsstätten, Transportwege und –mittel, welche das historische Erbe eines Staates und die Grundlage aller darauf stattfindenden Aktivitäten bilden.

Sinn

Demgegenüber ist es weitaus schwieriger, über den Sinn zu reden, obwohl es genau dieser ist, welcher allen technikbezogenen Handlungen zugrunde liegt, den kleinsten wie den größten. Ein Messer, ein Auto, eine Bombe stellt der Mensch allein deswegen her, weil er sein Leben mit solchen Hilfsmitteln entweder erleichtern will oder schützen. Immer ist zuallererst ein solcher Sinn oder Zweck vorhanden – wie immer abstrus er manchmal erscheinen mag. Auch Massenvernichtungswaffen, mit denen die Menschheit ihr eigenes Leben bedroht, sind zweifellos sinngeboren. Jede Nation, die dieses mörderische Potential fortentwickelt, ist auf Anhieb in der Lage, das eigene Tun mit einem anscheinend unwiderleglichen Sinn zu rechtfertigen. Der Sinn nimmt in der Regel religiöse oder ideologische Züge an, oft besteht er auch nur in der elementaren Loyalität zur eigenen Gruppe oder Nation. Seit der industriellen Revolution wird er in manchen Staaten vor allem darin gesehen, aus einer materiell wenig entwickelten Position mit aller Kraft zur höchst entwickelten aufzurücken. China und Indien haben die eigene Bevölkerung weitgehend auf diesen eindimensionalen Sinn eingeschworen.

Keine Nation wird allein durch Technik groß,

sondern wenigstens ebenso durch den Sinn, wobei es keinesfalls einfach ist, die jeweilige Rolle der beiden Sphären klar gegeneinander abzugrenzen. Zweifellos ist die messbare ökonomische und militärische Macht eines modernen Staates durch Technik bedingt. Wo diese fehlt, kann von solcher Macht keine Rede sein. Südkorea gehört aus diesem Grund zu den starken Mächten, während das zwanzig Mal größere Algerien vergleichsweise schwach ist. Es ist die durch Technik geschaffene materielle Basis, die im ersten Fall stark entwickelt ist, im zweiten Fall dagegen nur rudimentär vorhanden.

Soweit scheint die Ausgangslage übersichtlich zu sein. Sie ist es aber weit weniger, sobald man einen Blick in die Geschichte wirft. Denn diese beweist mit einer Fülle von Beispielen, dass auch die stärkste materielle Basis keine Garantie für bleibende Stärke ist. Sie ist es genau deswegen nicht, weil der Sinn im Leben der Nationen eine so beherrschende Rolle spielt.

Sinnverfall im römischen Weltreich

Das römische Reich war in technisch-materieller Hinsicht eines der stärksten politischen Gebilde, welche die Welt jemals entstehen sah. Der Zusammenbruch des Reichs im fünften Jahrhundert, der schließlich auch den Verfall der materiellen Basis bewirkte, wurde zwar äußerlich durch den Einfall der „Barbaren“ bewirkt, aber dass das Reich aus einer erobernden zu einer eroberten Macht werden konnte, beruhte auf einem inneren Sinnverlust: Große Bevölkerungsteile unterhalb der führenden Elite fühlten sich  dem Staat nicht mehr zugehörig. Man suchte Zuflucht in einem privaten Sinn; verschiedene Religion stritten sich zunächst um den Vorrang, bis dieser Kampf mit dem Sieg des Christentums schließlich entschieden wurde. All diesen Gegenentwürfen war das eine gemeinsam, dass die Menschen ihren Lebensmittelpunkt nicht mehr in der Res Publica und ihren Verheißungen auf Macht und Größe der öffentlichen Sphäre erblickten, sondern in einem privaten Glauben und weltfernen Jenseits. Die Rebellion kam von unten: Wäre es nach den Eliten gegangen, dann gäbe es das römische Reich auch heute noch – es waren die rebellierenden Massen, welche das Gebäude zum Einsturz brachten.

Sinnverfall im Habsburger Vielvölkerstaat

Auch der Habsburger Vielvölkerstaat, bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts eines der materiell fortschrittlichsten Machtgebilde, zerbrach an der Auflösung eines öffentlichen Sinnbezugs. Die Loyalität gegenüber dem durch den Kaiser symbolisierten Reichsmittelpunkt wurde mehr und mehr abgelöst durch die Loyalität zur jeweils eigenen nationalen Gruppe und deren Sprache und Tradition. Zentrifugale Tendenzen drängten die lange Zeit vorherrschenden zentripetalen Kräfte in den Hintergrund. Man kann auch sagen: Der staatserhaltende Sinnbezug, welcher die verschiedenen Völker des Reichs bis dahin zusammenfasste, wich einer Vielzahl von partikularistischen Sinnbezügen. Der Widerstand kam von unten. Wäre es nach den Eliten gegangen, so würde das Reich der Habsburger auch heute noch existieren – es waren die rebellierenden Massen, welche das Gebäude zum Einsturz brachten.

Die Europäische Union

Wer könnte leugnen, dass eine ähnliche Entwicklung gegenwärtig die Grundfesten der Europäischen Union erschüttert? In materieller Hinsicht gehört die EU immer noch zu den machtvollsten politischen Gebilden. Es besteht nicht der geringste Zweifel, dass sie diese Stärke dem ökonomischen Zusammenschluss ihrer Mitgliedsstaaten verdankt. Was diese Stärke aber innerlich auszuhöhlen droht, ist ein schleichender Sinnverlust. Den nationalen Regierungen ist es ebenso wenig wie der Europäischen Kommission gelungen, die materiellen Versprechungen auf wachsenden Wohlstand für die gesamte Bevölkerung in die Tat umzusetzen. In den südlichen Staaten Europas, aber auch in Frankreich, führen Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Niedergang zu wachsendem Aufruhr. Da ist es für niemanden ein Trost, dass der schwache Euro dem Norden Europas, vor allem den Deutschen, einen so großen wirtschaftlichen Erfolg verschafft. Unübersehbar weicht die anfängliche Begeisterung für ein Vereintes Europa längst wieder hinter partikularistisch-nationalen Sinnbezügen zurück. Würde es nach den Eliten gehen, so würde das Vereinigte Europa dauerhaft fortbestehen. Wenn das heute schon wenig wahrscheinlich ist, so deshalb weil die rebellierenden, die sich verraten fühlenden Massen an seinen Grundfesten rütteln.

Der Sinn versetzt Berge

Wer über Technik spricht, hat die Segnungen der Zivilisation oder das Grauen der Massenvernichtungswaffen vor Augen. Wer über den Sinn redet, dem drängt sich ein ähnlicher Gegensatz auf: Er denkt an die Heilsbotschaft des Neuen Testaments oder die Hassbotschaft des Islamischen Staats. Kein Zweifel, dass der Sinn Berge versetzen kann, gleichgültig ob er sich in Liebe oder in Hass manifestiert. Selbst kleine Gruppen von Fundamentalisten sind imstande, eine technisch hochgerüstete Gesellschaft zu zerrütten, wenn der Fanatismus in das Vakuum einer verbreiteten Sinnleere stößt. Zwei Weltmächte sind derzeit damit beschäftigt, unter Einsatz modernster Waffentechnik den Wahn-Sinn von ISIS zu zertreten. Er ist deswegen so gefährlich, weil so viele junge Leute aus der übrigen Welt dem Gift widerstandslos erliegen. Es schreckt sie nicht einmal die Aussicht ab, auf einer Schlachtbank geopfert zu werden. Das sagt wenig über die Fanatiker aus, die es zu allen Zeiten gegeben hat, aber sehr viel über die Desorientierung und den Sinnverlust jener, die ihnen zum Opfer fallen.

Die Technik, der Sinn und ein neuer „Führer“

Nicht einmal bei den Weltmächten ist die materielle Situation der entscheidende Faktor. Nach der Verhängung westlicher Sanktionen geht es Russland wirtschaftlich schlechter als zu der Zeit, da die Stellung Putins noch wenig gefestigt war. Doch aller wirtschaftlichen Misere zum Trotz ist der russische Präsident zu einem „Führer“ geworden, der die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich weiß. Wirtschaftliche Not hat die Menschen nicht davon abgehalten, ihm mehr Vertrauen zu schenken als irgendeinem anderen Politiker seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Mit materiellen Vorteilen ist die erstaunliche Popularität des neuen Zaren also keinesfalls zu erklären, denn die sind bis dato nicht erkennbar. Offensichtlich beruht die Hingabe der russischen Bevölkerung an diesen Führer auf etwas ganz anderem. Nach dem Trauma geistigen Vakuums, das die Ablösung der kommunistischen Ideologie in Russland erzeugte, ist es Wladimir Putin gelungen, den Russen einen neuen Sinn zu vermitteln. Seine Botschaft ist schlicht und elementar, so alt wie die menschliche Geschichte, aber deswegen nicht minder wirksam. Sie lautet: Alles für unser Land, alles für das Vaterland, alles für das gemeinsame Ziel: Seid einig im Dienst am eigenen Volk!

Die sprachliche Bruderschaft mit den russischen Minderheiten in den baltischen Staaten, die panslawische Gemeinschaft mit einigen Staaten der europäischen Union (Bulgarien, Serbien etc.), die religiöse Verbundenheit mit der orthodoxen Kirche jenseits von Russlands Grenzen wird seitdem wieder öffentlich beschworen und von Putin geschickt instrumentalisiert. Unüberhörbar ist dabei die unterschwellige Botschaft, die das neu gefundene russische Wir dem Rest der Welt entgegensetzt: Wenn ihr uns schon nicht liebt, dann sollt ihr uns jedenfalls fürchten! Mit der Einverleibung der Krim hat Putin der Welt ganz konkret gezeigt, wie sie diese Politik nationaler Stärke verstehen soll.

Technik erzeugt keinen Sinn – der Prozess verläuft in umgekehrter Richtung

Technik, das materielle Fundament von ökonomischer Stärke und militärischer Macht, und Sinn, die geistige Basis, ohne die keine Gemeinschaft ihren Zusammenhalt auf Dauer bewahrt, stehen stets in Wechselwirkung. Einerseits wird Sinn in konservierter Form in Religionen oder Ideologien überliefert, andererseits manifestiert er sich manchmal viel elementarer in lebenden Personen mit charismatischer Ausstrahlung. Der russische Präsident liefert der Welt einen Anschauungsunterricht, wie sehr eine einzelne starke Person an der Spitze des Staats kollektive Mobilisierung, nationalen Zusammenschluss, erstaunliche Opferbereitschaft und in der Folge eben auch den materiellen Aufschwung zu bewirken vermag. Russland ist geographisch gesehen ein Riesenstaat, der sich von den östlichen Grenzen Europas um den ganzen Erdball bis über China hinaus um den halben Erdball windet. Im Hinblick auf seine Einwohnerzahl zählt es dennoch zu den kleineren Nationen, denn die etwa 140 Millionen Einwohner dieses Landes entsprechen gerade einmal der Bevölkerung von Deutschland und Frankreich zusammengenommen. Teilt man dem Land dann noch einen Rang auf der Skala des Bruttoinlandsproduktes zu, dann schrumpft es zu bescheidener Größe zusammen. Sein Platz liegt noch hinter dem von Südkorea, das, geographisch gesehen, kaum mehr als ein Zwergstaat ist. Diese Tatsache war es wohl, die Präsident Obama zu der unverantwortlichen Äußerung ermunterte, Russland als „drittklassige Regionalmacht“ zu schmähen.

Eben nicht! Ohne seine Popularität dadurch im Geringsten zu gefährden, ist es dem neuen Führer während der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte gelungen, seinem Land gewaltige Anstrengungen militärischer Aufrüstung abzuverlangen. Russland ist wieder, was es zur Zeit des Kalten Krieges schon einmal war: ein nuklearer Gigant. Bei aller Armut, welche eine Mehrheit der Russen bis heute erduldet, ist die Schleuder dieses neuen David wenigstens gleich gefährlich wie das gesamte Waffenarsenal Goliaths, d.h. der Vereinigten Staaten. Es ist diese Stärke, diese Machtpotenz, welche Putin in den Augen der Massen zu einem Zar oder „Führer“ macht. Es ist der makabre, der uralte und doch immer neue, der wie eh und je wirkmächtige Sinn der nationalen Stärke, auf den Putin die Bürger seines Landes einzuschwören vermochte. Dieser Sinn gibt ihnen Selbstvertrauen und Stolz. Dass dabei die Distanz zu Europa und zum gesamten Westen zunehmend größer wird und das Gepränge der Militärparaden und der kollektive Tanz um die neuesten Tötungsapparate einen immer größeren Raum in den russisch-sprachigen Nachrichtensendern behaupten (nicht in dem für westliche Zuschauer bestimmten RT!), vervollständigt nur das ohnehin stimmige Bild. Vor fünfzehn Jahren wünschte sich nur einer von fünf Russen einen näheren Verwandten beim Militär, inzwischen wünschen dies ganze zwei Drittel der Bevölkerung (1TVRus, 26.2.2017, Sieben-Uhr-Nachrichten).

Der Möchtegern-Führer

Im Jahr 2013 kürte die britische Zeitung „The Times“ Wladimir Putin zum Mann des Jahres, drei Jahre später war es das US-amerikanische „Time-Magazine“, das dem russischen Präsidenten die gleiche Ehre zuteil werden ließ. Barack Obamas Stern verblasste neben dem seines Widerparts. Das Kraftzentrum der Welt hatte sich vom Weißen Haus zum roten Platz in Moskau verlagert.

In mancher Hinsicht wirkt der neue amerikanische Präsident Donald Trump wie eine schlechte Kopie des Russen. Seinem Vorgänger Obama und seiner Rivalin Clinton hat er den polternden Mut voraus, mit dem er die Probleme der USA beim Namen nennt: eine astronomische Verschuldung, die dem Land kaum noch größere Investitionen erlaubt, ein Niedergang der Infrastruktur auf das Niveau von Drittweltländern, eine Verwahrlosung des öffentlichen Bildungssystems (im Gegensatz zu einigen hochdotierten privaten Spitzenuniversitäten) und, last but not least, eine erdrückende Konzentration von Reichtum und Macht in den Händen einer verschwindend kleinen Macht- und Wirtschaftselite.

Trump hat die Wahl gegen Hilary Clinton, die Wahrheitsverschleierin, gewonnen, weil er den Mut besaß, offenkundige Missstände beim Namen zu nennen. Allerdings ist es das besondere Missgeschick der Vereinigten Staaten und der gesamten westlichen Welt, dass dieser Immobilienmagnat bestenfalls einen Bruchteil jener besonderen strategischen wie taktischen Intelligenz besitzt, welche die Welt an Putin bewundert. Wie dieser will Trump ein Macher sein, aber seine Selbstverliebtheit ist peinlich; wie dieser glaubt Trump, mit Willenskraft alle Widerstände zu überwinden, aber die Art, wie er schlecht durchdachte Lösungen für komplexe Probleme so aus dem Ärmel schüttelt als wäre er ein Variétékünstler, der sein Publikum mit Zaubertricks unterhält, bezeugt das Fehlen jeglicher politischen Begabung. Da ist ein Elefant in den Porzellanladen der Weltpolitik gestolpert. Und man bedenke: Wladimir Putin, der charismatische Führer Russlands, und Donald John Trump, der schon jetzt bei der halben Bevölkerung verhasste Möchtegern-Führer der Vereinigten Staaten, können beide mit einem Knopfdruck der Existenz der Menschheit auf dem Planeten ein vorzeitiges Ende setzen. Wir leben in einer ungemütlichen Welt!

Europa

Und welchen Anblick bietet Europa? Die Staaten der Union sind stolz auf ihre Vielfalt und ihre Eigenart – zu Recht. Sie tun sich etwas darauf zugute, pluralistische Gesellschaften zu sein, die allen Lebensentwürfen ein Maximum an Verwirklichung bieten. Zudem ist dieses Europa – selbst noch im Süden – im Vergleich mit Russland ein materiell gesegneter Kontinent. Dennoch gleicht es auf unheimliche Art dem Habsburger Reich vor dessen Zusammenbruch. Wir lassen tausend Blumen blühen – wohl wahr -, aber das Streben nach partikularistischer Selbstverwirklichung hat so sehr die Überhand über alles Verbindende gewonnen, dass es die Gesellschaft atomisiert und zerfallen lässt. Jedes Individuum schafft sich seinen privaten Sinn, mit dem es in den seltensten Fällen glücklich wird – der Mensch ist und bleibt nun einmal ein soziales Wesen. Er braucht die Übereinstimmung mit anderen Menschen, die gelebte Gemeinschaft und Zusammenarbeit. Das großartige gemeinsame „Projekt Europa“ wurde in die Hände einer technischen Institution gelegt, der Kommission, die den Sinn, von dem alle Einheit lebt, auf bürokratische Art zu Tode pflegte. Es war der Fehler des europäischen Projekts, dass man nur nach technischen Lösungen für eine Aufgabe suchte, die nur solange lebendig ist, wie sie von allen als sinnvoll empfunden wird.*1*

1 Dass Sinn und Technik sich als wesensverschiedene Dimensionen gegenüberstehen und nur Letztere gemessen und geplant werden kann, war vor drei Jahrhunderten schon einem Manne bewusst, der als großer Denker und Mathematiker in beiden Sphären gleichermaßen zu Hause war: Blaise Pascal. Er stellte den „Esprit de Géométrie“ (den Geist der Technik) dem „Esprit de Finesse“ gegenüber. „Mathematiker kennen sich selten im Geist der Feinheit (des Sinns) aus, während diejenigen, die dort zu Hause sind, selten Mathematiker sind, weil die Mathematiker die Sphäre des Sinns auf mathematische Art behandeln und sich dadurch lächerlich machen, denn sie operieren mit Definitionen und Prinzipien, was in diesem Bereich ganz unangemessen ist“ (meine Übersetzung).