(auch erschienen in: "scharf-links")
Jetzt ist es also so weit. Endlich erfüllt die Zentralbank die Aufgabe, die sich Sarkozy und heimische Schwarmgeister immer schon von ihr erhofft und erwartet haben: Sie druckt frisches Geld. So erlaubt sie dem Staat, sich auf bequeme Art zu entschulden. Bis dahin hatten sich deutsche Starrköpfe beharrlich gegen das Anwerfen der Notenpresse gewehrt. Axel Weber, ehemaliger Präsident der Bundesbank, ist zurückgetreten, ebenso Jürgen Stark, der Chefvolkswirt im Direktorium der EZB. Jens Weidmann, der derzeitige Präsident der Deutschen Bundesbank und Mitglied des EZB-Rats, zeigt sich zutiefst beunruhigt über das Vorgehen der EZB. Diese Männer sind Vertreter der alten Schule und als solche der Meinung, dass die erste und einzige Aufgabe einer Zentralbank darin zu bestehen habe, dem Bürger ein wertbeständiges Zahlungsmittel in die Hand zu geben. Solche Prinzipientreue hat in der Vergangenheit durchaus Beifall gefunden. Sie verschaffte der Bundesbank ein hohes Ansehen bei den eigenen Bürgern ebenso wie im Ausland. Auf ihre DM waren die Deutschen besonders stolz. Wertbeständigkeit hieß, dass die Geldmenge im Wesentlichen in Abhängigkeit von der Wirtschaftsleistung eingestellt wurde.
Dieser Artikel wurde in aktualisierter Form in mein neues Buch aufgenommen:
„EuroKalypse Now – Es gibt einen Weg aus der Krise!“
Es wird Anfang September dieses Jahres (2012) im Metropolis Verlag erscheinen.