Die tiefere Ursache für den gegenwärtig drohenden Zerfall Europas sehe ich in der von Deutschland forcierten Freihandelspolitik (siehe der „hässliche Deutsche“). Ich bin mir bewusst, dass diese Auffassung allem widerspricht, was in den Lehrbüchern über die segensreichen Wirkungen eines solchen Handels zu finden ist. Deshalb möchte ich vorab bemerken, dass ich die Lehrbuchweisheiten durchaus nicht als falsch erachte – theoretisch sind sie kaum anzufechten und scheinen auf den ersten Blick auch moralisch einzuleuchten. In meinem neuen Buch „Von der Krise ins Chaos“ spreche ich deshalb (auf eine für manche sicher befremdliche Art) von den „neoliberalen Idealisten“(1). Diese wollen – sofern sie ehrlich sind – durchaus das Beste. Leider erreichen sie stets das Schlechteste, und zwar aus einem recht einfachen und eigentlich für jedermann verständlichen Grund: Ihre Theorie und die Wirklichkeit haben wenig miteinander gemein.
Dieser Artikel wurde in aktualisierter Form in mein neues Buch aufgenommen:
„EuroKalypse Now – Es gibt einen Weg aus der Krise!“
Es wird Anfang September dieses Jahres (2012) im Metropolis Verlag erscheinen.