Neuerdings wird sehr viel gejammert! Die Staaten des Westens sehen ihre bisherige Vormachtstellung durch die aufstrebenden Schwellenstaaten gefährdet, zudem sind sie durch eigenes Politikversagen in mehrere Krisen verwickelt. Das ist kein Anlass zu Optimismus. Doch andererseits haben wir Grund zur Freude. Wir befinden uns in einer weit besseren Situation als frühere Generationen, um mit den uns heute bedrohenden Gefahren klug umgehen zu können.
Nehmen wir die Eigentumsgesellschaft: den sogenannten Kapitalismus. Als mit dem Fall des eisernen Vorhangs der damalige Feind, das kommunistische Lager, besiegt worden war, glaubte sich die Eigentumsgesellschaft nun aller Hemmungen entledigt. Mit einer Klarheit, zu der in den Erfolgsjahren des Nachkriegsaufbaus noch kaum jemand fähig war, sehen wir jetzt, dass diese Wirtschaftsform in ihrer neoliberalen Variante eine antisoziale Eigendynamik entfesselt, welche die Interessen einer stark profitierenden Minderheit in immer schrofferen Gegensatz zu denen der Bevölkerungsmehrheit bringt. Eine kleine Schicht bereichert sich auf übermäßige Art, der Lebensstandard der Mehrheit stagniert. Nicht nur das. Wenn bei nachlassendem Wachstum der volkswirtschaftliche Kuchen nicht länger wächst, bereichert sich eine privilegierte Minderheit notwendig auf Kosten der Mehrheit: Diese wird ärmer.
Dieser Artikel wurde in aktualisierter Form in mein neues Buch aufgenommen:
„EuroKalypse Now – Es gibt einen Weg aus der Krise!“
Es wird Anfang September dieses Jahres (2012) im Metropolis Verlag erscheinen.